Es war 1974 oder 1975. Klavierintro, eine hohe Stimme, die „Julia“ schmetterte. Singt hier eine Frau? Nein, David Surkamp heißt der Mann dieser Rock-Ballade, die mit Streichern und Querflöte orchestral inszeniert war. In Erinnerung ist mir auch noch das Plattencover mit dem Hund. Gab es eigentlich jemals einen anderen Titel, der mit der Band in Verbindung gebracht wurde? Mir ist keiner bekannt und so gehe ich gespannt ins Spectrum, um zu hören, was die heutige Formation um den charismatischen Sänger zu bieten hat.

Von den Original-Bandmusikern ist längst keiner mehr dabei. An David Surkamps Seite steht heute unter anderem seine Frau Sara. Seit 2004 tourt die US-amerikanische Band wieder. In den Jahrzehnten davor gab es viele Gerüchte: Surkamp sei erstochen worden. Surkamp sei an Helium gestorben, das er eingenommen habe, um die hohe Stimme zu erzeugen. Und so weiter.

Aber hier steht er nun leibhaftig. Rund zwei Stunden dauert das Konzert. Progressive Rock nennt man das wohl noch immer. Zum vierten Mal gastiert er bereits im Spectrum und das merkt man: Die Besucher kennen seine Songs. Auf die Hymne „Julia“ müssen sie aber lange warten. Sie kommt als vorletzte Zugabe. Ohne Flöte, dafür aber mit einem Gitarrensolo. David Surkamp entpuppt sich als Entertainer, der das Publikum nicht nur musikalisch zu unterhalten weiß. Einen extra Beifall gibt es für die brillante Gitarristin und die Geigerin, die demnächst ein Baby erwartet.

Die komplette Besetzung: David Surkamp (Gesang, Gitarre), Sara Surkamp (Gesang, Gitarre), Abbie Steiling (Geige), Rick Steiling (Bass), Nathan Jatcko (Keyboard), MAnfred Ploetz (Schlagzeug) und Amanda McCoy (Gitarre).

Und hier ein paar fotografische Eindrücke vom Auftritt von David Surkamp und Pavlo’s Dog. Bildrechte: Werner G. Lengenfelder.

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