„The Who“ live in Deutschland 2016

Neun Jahre waren sie nicht in Deutschland auf der Bühne. Jetzt kamen die Rocklegenden für zwei Konzerte nach Oberhausen und Stuttgart. Ich war in Schwaben dabei und kann feststellen: Roger Daltrey, Pete Townshend und ihre Mitstreiter rocken noch immer mehr als ordentlich. Fünf Jahrzehnte Musikgeschichte bringen sie mit rund 20 Songs gut zwei Stunden lang auf die Bühne. Den meisten Beifall gibt es für die Titel aus den Rockopern „Tommy“ und „Quadrophenia“. Die Stimme von Roger Daltrey fasziniert nach wie vor und ist, bis auf wenige winzige Wackler, kraftvoll und durchdringend. Nur einmal macht er Pause: Beim Instrumental „The rock“.

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Roger Daltey (The Who). Bildrechte: Werner G. Lengenfelder

Pete Townshend ist und bleibt das Idol vieler Gitarre spielender junger Männer, die wie er nach ganz oben auf den Rockolymp wollen. Und die Show zeigt warum: Auch mit 71 Jahren beherrscht er sein Instrument wie nur wenige.

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Pete Townshend (The Who). Bildrechte: Werner G. Lengenfelder

Nicht vergessen darf man die Mitspieler auf der Bühne. Am Schlagzeug Zak Starkey, Sohn des Beatles-Drummers Ringo Starr, der am Tag nach dem Konzert seinen 51. Geburtstag feiert. Am Bass Pino Palladino, an der Gitarre Simon Townshend, der jüngere Bruder von Pete. Und dann sind da noch die drei Keyboarder Loren Gold, John Corvey und Frank Simes.

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Drummer Zak Starkey. Bildrechte: Werner G. Lengenfelder

Der Sound, den alle zusammen in Stuttgart in die Schleyer-Halle zaubern, ist gewaltig. Die Jahrzehnte alten Rocksongs wirken nicht angegraut, sie klingen frisch. Schade, dass wir sie in Deutschland mit großer Wahrscheinlichkeit zum letzten Mal live gespielt von diesen Legenden erlebt haben. Pete Townshend und Roger Daltrey sind noch aus der Ur-Besetzung dabei. Wie oft und wie lange sie mit über 70 Jahren noch auf der Bühne rocken werden, bleibt offen. Auf jeden Fall war ihr Konzert eines meiner Highlights in diesem Jahr.

Werner G. Lengenfelder

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Setlist „The Who“. Bildrechte: Werner G. Lengenfelder